Nigerias Kirche im Kreuzfeuer: Ein Bericht über verleugnete Verfolgung
Der folgende Artikel von Uzay Bulut, veröffentlicht auf The European Conservative, wirft ein ernüchterndes Licht auf die Lage der Christen in Nigeria. Er dokumentiert nicht nur das schreckliche Ausmaß der Gewalt durch islamistische Gruppen, sondern kritisiert auch, wie westliche Medien diese Realität oft herunterspielen oder falsch darstellen. Für uns als Christen in Deutschland ist dieser Bericht ein wichtiger Aufruf zur Kenntnisnahme, zum Gebet und zur Solidarität mit unseren Geschwistern, von denen viele zur weltweiten Anglikanischen Gemeinschaft gehören.
Laut dem Artikel ist Nigeria zum „globalen Epizentrum gewalttätiger Christenverfolgung“ geworden. Systematische Angriffe durch Terrorgruppen wie Boko Haram, ISWAP und radikale Fulani-Milizen seien an der Tagesordnung. Bulut argumentiert, dass viele westliche Leitmedien diese gezielte Verfolgung leugnen und die Gewalt fälschlicherweise als rein ethnischen oder wirtschaftlichen Konflikt darstellen. Um diese Diskrepanz zu erklären, zitiert der Artikel den Journalisten Douglas Burton von Truth Nigeria, einer Webseite, die vor Ort berichtet:
Diese Medien würden diese Behauptungen nicht aufstellen, wenn sie Reporter in den Tötungszonen des nördlichen Middle Belt Nigerias hätten … Die meisten Christen, die jedes Jahr in Nigeria getötet werden, werden nicht im nordöstlichen Teil des Landes (Borno) getötet … Im Middle Belt, der überwiegend christlich ist, werden die meisten christlichen Opfer von Söldnern getötet, die von unbekannten Finanzierern in der Fulani-Stammesherden-Oligarchie bezahlt werden. Die nigerianische Regierung hat das nie anerkannt, aber es ist weithin bekannt in Nigeria.
Burton beschreibt weiter die Methoden der Verfolgung: nächtliche Massaker in Dörfern, Entführungen zur Erpressung, die ganze Familien und Gemeinden in den Ruin treiben, und die Zwangsheirat christlicher Mädchen. Die Organisation Open Doors bestätigt dieses Bild mit erschütternden Zahlen. Ryan Brown, der CEO von Open Doors US, wird zitiert, dass allein zwischen Oktober 2023 und September 2024 über 3.100 Christen wegen ihres Glaubens getötet wurden. Er betont, Christen in Nigeria würden „unverhältnismäßig oft getötet – 6,5-mal wahrscheinlicher als Muslime – und 5,1-mal wahrscheinlicher entführt wegen ihres Glaubens. Dies ist keine Übertreibung, sondern eine ernsthafte humanitäre Krise.“
Der Bericht aus Nigeria erinnert uns eindringlich an die biblische Wahrheit, dass, wenn ein Glied leidet, alle Glieder mitleiden (1. Kor 12,26). Unser Gebet für die verfolgte Kirche darf nicht oberflächlich bleiben, sondern sollte von einem demütigen Bewusstsein getragen sein, dass der Glaube an Jesus Christus auch heute noch einen hohen Preis fordert. Gleichzeitig zeugt die Standhaftigkeit unserer nigerianischen Brüder und Schwestern von der unzerstörbaren Hoffnung des Evangeliums, die selbst im tiefsten Leid im auferstandenen Herrn verankert ist.
Der vollständige Artikel von Uzay Bulut wurde von Anglican Mainstream aufgegriffen und ursprünglich auf The European Conservative veröffentlicht: https://europeanconservative.com/articles/analysis/nigeria-is-the-global-epicenter-of-violent-christian-persecution/
