Von der Sünde entmutigt? Eine biblische Ermutigung.

Der Kampf gegen die eigene Sünde kann zutiefst entmutigend sein und die Frage aufwerfen, ob wir uns jemals wirklich ändern werden. In einem seelsorgerlichen Artikel für The Gospel Coalition geht die Autorin Amy DiMarcangelo auf diese bekannte christliche Erfahrung ein. Ihre Analyse bietet eine dringend benötigte, biblisch fundierte Perspektive, die unser Vertrauen weg von unsicherem Boden und hin zum Evangelium lenkt.

DiMarcangelo beschreibt zunächst drei typische Irrwege, auf die uns die Entmutigung führen kann: Gesetzlichkeit, Selbstverdammnis und Resignation. Als Gegenmittel erinnert sie an drei grundlegende Wahrheiten, die uns in Christus verankern.

Erstens, so der Artikel, ist der Kampf selbst ein Zeichen geistlichen Lebens. „Der Kampf gegen die Sünde ist ein Beweis für das Wirken des Geistes in uns“, schreibt DiMarcangelo und verweist auf Galater 5,17, wo der Widerstreit zwischen Fleisch und Geist beschrieben wird. Wer in Christus ist, erlebt diese Spannung, weil Gott ihm ein neues Herz gegeben hat. Der Artikel schlussfolgert: „Wer in der Sünde tot ist, hat keine Freude am Gesetz Gottes. Er kann auch nicht darüber trauern. … Nur wer in Christus lebt, dessen Herz schlägt aus Liebe zu Gott und aus dem Wunsch, ihm zu gehorchen.“

Zweitens betont der Artikel die Genügsamkeit des Opfers Jesu. Wenn wir uns von unserer Sünde verdammt fühlen, sollen wir uns an die vollbrachte Erlösung erinnern. DiMarcangelo formuliert es so: „Du magst dich noch im Krieg mit der Sünde befinden, aber du hast Frieden mit Gott.“ Unsere Hoffnung liegt nicht in größerer Anstrengung oder tieferer Reue, sondern allein im Evangelium und dem vollendeten Werk Christi.

Drittens, und das ist entscheidend gegen die Resignation, können wir uns durch Gottes Gnade tatsächlich verändern. Der Artikel macht deutlich, dass Jesus uns von der Herrschaft der Sünde befreit hat (Gal 5,1). Auch wenn der Kampf andauert, herrscht die Sünde nicht mehr über uns. „Egal, wie sehr du dich von Gier, Klatsch, Lust oder Bitterkeit gefangen fühlst“, heißt es im Artikel, „die Wahrheit bleibt: Jesus hat deine Freiheit errungen.“ Der Heilige Geist ist unser Helfer, der uns befähigt, der Sünde zu widerstehen und in Buße zu wandeln.

Diese biblische Nüchternheit ist ein heilsames Korrektiv für eine christliche Kultur, die oft zwischen Leistungsdruck und vager Spiritualität schwankt. Der Kampf mit der Sünde ist kein Zeichen eines schwachen Glaubens, sondern vielmehr die unausweichliche Realität eines Lebens, das durch den Geist Gottes erneuert wurde. Unsere Gewissheit liegt daher nicht im Ausmaß unseres Erfolges, sondern allein in der Person und dem Werk Jesu Christi, dem Anfänger und Vollender unseres Glaubens.

Der vollständige englische Originalartikel ist hier zu lesen: https://www.thegospelcoalition.org/article/hope-discouraged-sin/

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