Zeitenwende – Ein Aufruf zur geistlichen Robustheit

Der Journalist Constantin Schreiber beleuchtet in seinem Beitrag „Globale Machtverschiebung: Das Ende unseres Wohlstandsmodells“ auf welt.de eine tiefgreifende Entwicklung, die Deutschland und Europa erfasst hat. Seine Analyse ist keine kurzfristige Konjunkturprognose, sondern eine schonungslose Bestandsaufnahme struktureller Veränderungen. Für gläubige Menschen in Deutschland ist es wichtig, solche gesellschaftlichen Strömungen nüchtern zu betrachten und ihre geistlichen Implikationen zu bedenken. Schreiber legt dar, dass die uns vertraute Ära des Wohlstands und globalen Einflusses zu Ende gehen könnte – ein Gedanke, der uns alle zur Besinnung aufruft.

Schreiber diagnostiziert eine „tiefgreifende, strukturelle Zeitenwende“, die weit über einzelne Krisen hinausgeht. Er schreibt: „Die eigentliche Zeitenwende besteht darin, dass unser Wohlstandsmodell, unser Selbstverständnis als gestaltender Kontinent und unsere politische Handlungsfähigkeit sichtbar erodieren – sich gleichzeitig verstärkend, womöglich unumkehrbar.“ Über Jahrzehnte habe Deutschland von einer global einzigartigen Konstellation profitiert, gekennzeichnet durch günstige Energie, offene Märkte und demografische Stabilität. Doch diese Grundlagen sind „verschwunden“. Die Folge: Eine Überforderung des Staates, der parallel eine Vielzahl komplexer Aufgaben stemmen soll, und eine deutsche Wirtschaft, die „Symptome einer strukturellen Ermüdung“ zeigt. Er resümiert, dass Europa in diesem Kontext „Wohlstand und globalen Einfluss“ verliert, nicht nur ökonomisch, sondern auch seine Fähigkeit, „gestalten“ und „die Agenda setzen“ zu können. Dies alles kulminiert in der bitteren Erkenntnis: „Was, wenn der Zug längst abgefahren ist? Was, wenn wir uns in einem historischen Moment befinden, in dem die entscheidenden Weichenstellungen bereits anderswo vorgenommen wurden – und Europa und Deutschland nur noch reagieren kann, statt selbst zu bestimmen?“ Für den Einzelnen bedeutet dies laut Schreiber „mehr Unsicherheit im Alltag, mehr Eigenverantwortung, ob man will oder nicht.“

Diese Beobachtungen, so schmerzhaft sie sein mögen, sollten uns nicht verzagen lassen, sondern vielmehr Anlass zur geistlichen Reflexion sein. Die Bibel lehrt uns, dass irdische Reiche und Epochen vergänglich sind (Ps 90,10; 1 Joh 2,17). Unser Vertrauen ruht nicht auf Wohlstandsmodellen oder politischer Stabilität, sondern auf dem unveränderlichen Gott, dessen Reich ewig ist. Die Herausforderungen, die Schreiber skizziert, können uns dazu anspornen, uns weniger auf menschliche Sicherheiten zu verlassen und unsere Hoffnung und unsere Ressourcen bewusster in das zu investieren, was von bleibendem Wert ist: das rettende Evangelium von Jesus Christus und die geistliche Gemeinschaft mit dem himmlischen Vater und miteinander. In einer Zeit, in der äußere Sicherheiten erodieren, sind geistliche Robustheit, Gebet, das Studium der Heiligen Schrift und das Pflegen tragfähiger Beziehungen in der Gemeinde von größter Bedeutung. Der Apostel Paulus ermahnt uns in Philipper 4,6-7: „Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.“

Quelle (Paywall): https://www.welt.de/debatte/article6935aa25c0de97910a89d188/globale-machtverschiebung-das-ende-unseres-wohlstandsmodells.html

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